Die Geschichte des Chores
von den Anfängen bis in die Gegenwart
1766 wird am damaligen "Gymnasium illustre Fridericianum" erstmals ein Chor erwähnt. Dieser trat bei Hochzeiten und Beerdigungen im städtischen Leben in Erscheinung.
Die Gründung eines Sängerchores erfolgte im Jahr 1840 und ist Beleg für das vielfältige Vereinsleben dieser Zeit, das erst ab 1933 zum völligen Erliegen kam.
Im Jahr 1952, an der damaligen EOS "Dr. Theodor Neubauer", beginnt mit der Gründung eines Schulchores durch die Musiklehrerin Christa Weigelt eine neue Ära in der sängerischen Tradition unserer Schule. Dokumente aus der Chronik belegen, dass der Chor bald einen wichtigen Platz im schulischen und städtischen Leben einnahm. Unter der Leitung von Frau Weigelt etablierte er sich als fester Bestandteil des schulischen Lebens.

Anfang der 80er Jahre übernahm Herr Schönheid die Chorleitung, nachdem seine Vorgängerin aus dem Schuldienst ausgeschieden war. Unter seiner Leitung erweiterte sich das klassische Repertoire um Titel aus Musical und Popmusik.
Nachdem 1991 die Umbenennung in "Gymnasium Fridericianum" und die Umstrukturierung der Schule in zwei Schulteile erfolgte, wurde im Schulteil II in Cumbach von Frau Trüe ein zweiter Schulchor für Schüler der Klassen 5 bis 8 aufgebaut. Ab 1992 wurde sie dabei von der neu eingestellten Musiklehrerin Frau Naumann unterstützt.
In beiden Chören sangen nun ca. 65 Schüler. Auftritte zu Abiturfeiern, bei Weihnachtsprogrammen, zur traditionellen Bauernhochzeit, Jubiläen und kleinen Konzerten in öffentlichen Einrichtungen der Stadt wurden zur festen Tradition beider Chöre.
Von 1993 bis 1999 bereicherte eine Chorpartnerschaft mit einem Schulchor aus dem tschechischen Klatovy das Chorleben des Cumbacher Chores. Gegenseitige Besuche und Konzerte beim jeweiligen Gastgeber waren für alle beteiligten Schüler ein großes Erlebnis und eine wichtige Erfahrung.
Das erste Chorlager erlebte der Chor des Hauses II 1995 in Gorenzen. Diese neue Tradition der Chorlager wurde von Frau Trüe und Frau Naumann jährlich fortgesetzt und gehört auch heute wieder zum festen Jahresplan des Chores.

Im Jahr 2001 beendete Herr Schönheid seinen Schuldienst. Von nun an existierte ein gemeinsamer gemischter Chor der Klassen 7 bis 12 unter der Leitung von Frau Trüe und Frau Naumann.

Ein Novum in der Geschichte des Chores war die Aufnahme der ersten CD, die 2003 unter aufnahmetechnischer Hilfe des neuen Musiklehrers Herrn Haupt entstand. Seitdem sind bereits mehrere CDs entstanden, die Zeugnis vom umfangreichen Repertoire und dem beachtlichen Können des Chores und seiner Solisten ablegen.

Standen bei der ersten CD "Chorkonzert" klassische A-cappella-Stücke im Mittelpunkt, widmete sich der Chor 2005 auf seiner CD "Remember" vor allem den Songs der Beatles.

2007 entstand die CD "Next Voices" - mit vielen Chorbearbeitungen englischsprachiger Popsongs.

Auf der CD "Zweifach sind die Phantasien", die 2010 aufgenommen wurde, sind dagegen ausschließlich Lieder in deutscher Sprache versammelt - von Herbert Grönemeyers "Mensch" über alte Weihnachtslieder in neuem Gewand bis hin zu Clueso's "Barfuß".

Im Frühjahr 2013 begannen die Aufnahmen für eine Jubiläums-Chor-CD für das große Schuljubiläum im September 2014 (350 Jahre Gymnasium Rudolstadt). Die CD bietet einen Querschnitt der Chorarbeit am Fridericianum - neben neu einstudierten Liedern sind auf der CD auch neu gemischte oder aktualisierte Aufnahmen von Songs aus den vorangegangenen CD-Produktionen zu hören - ein "Best Of" der letzten 10 Jahre Chorleitung von Frau Naumann und Herrn Haupt. Gleichfalls enthält die CD die offizielle Festmusik ("Zeitmaschine") zum Schuljubiläum 2014.

Im Unterschied zur Titelauswahl der vorherigen CD aus dem Jahre 2014, bei der eher ein historischer Abriss aus der Chorgeschichte im Mittelpunkt stand, zeigt die Songauswahl der CD "Optimistisch" (2016), dass der Chor des Fridericianums neue Wege beschreiten möchte, Wege, die wohl fast einmalig für Schulchöre zu sein scheinen. Auf der CD finden sich interessante Chorbearbeitungen vieler aktueller Lieder aus den Charts, die in das Repertoire des Chores Aufnahme gefunden haben, z. B. Songs von Joris, Boy, Stanfour und Clueso. So vereinen sich Titel zeitgemäßer Popmusik mit Klassikern von Peter Gabriel und The Beatles. Neben reinen Chortiteln stehen Darbietungen in kleinerer Besetzung mit zahlreichen Sologesängen. Abgerundet wird die CD durch zwei Balladen, die solistisch dargeboten werden. Auch der im Herbst 2015 gegründete Nachwuchschor ist bereits mit einem Lied auf der CD vertreten.

Dank der von Volkmar Haupt geschriebenen Arrangements finden sich auf der CD "Resonanz" Popklassiker wie "Sound of Silence" (Paul Simon), aufrüttelnd provokative Songs wie "Soll sein" des unvergessenen Rockpoeten & Baggerfahrers Gerhard Gundermann, emotionaler Titel wie "Strong" (London Grammar) und Stings tief berührender Song "Fragile". Schwungvoll und mitreißend präsentiert sich dagegen "Caprize" (GANES), ein Liebeslied in der in wenigen Tälern Südtirols beheimateten und gesprochenen ladinischen Sprache. Neben dem Titelstück "Resonanz" (Haupt/Richter) befinden sich auf dem Album weitere eigene Songs, wie das jugendlich frische Lied "Sieben Tage" (Haupt/Richter) und das kurze Klangstück "Atmosphere" (Haupt), welches als Interlude die Brücke zum Sololied "Oceans" (Hillsong United) spannt. Mit "Mother earth" und "Zweifach sind die Phantasien" greift der Chor alte Aufnahmen auf, die z. T. neu aufgenommen und arrangiert wurden.

Seit dem Ausscheiden von Frau Trüe aus dem Schuldienst im Jahr 2004 wird der Chor von Frau Naumann und Herrn Haupt geleitet - seit 2018 von Frau & Herrn Haupt. Die Tradition der Chorlager, Auftritte zu Schulhöhepunkten und im städtischen Leben wurden auch unter ihrer Leitung kontinuierlich fortgeführt. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang besonders die Konzerte zu Weihnachten, die auch die Experimentierfreude und fruchtbare Zusammenarbeit mit der Theatergruppe und verschiedenen Kunstprojekten an der Schule jedes Jahr auf das Neue zeigen.

Ein besonderes Erlebnis der letzten Jahre war sicher die zweimalige Teilnahme an den A-cappella-Projekten "Stimmfonie im Mon Ami" in Weimar und "Vox Attack" in der Erfurter "Schotte" in Zusammenarbeit mit der Weimarer A-cappella-Band "yellow and green" und den "Stouxingers" (heute: "Slix") aus Halle. Unter der Anleitung dieser professionellen Sänger wurde unter dem Motto "Next voices" gemeinsam mit Chören aus Weimarer und Erfurter Schulen geprobt und ein abendfüllendes Programm erarbeitet, das vor großem Publikum sowohl im Weimarer "Mon Ami" als auch in der Erfurter "Schotte" 2006 und 2008 zur Aufführung kam.

2015 trat der Chor gemeinsam mit der Band WILHELM beim Altstadtfest Rudolstadt auf. Auch im Mai 2017 und 2019 war der Chor wieder bei diesem großen städtischen Event auf der Marktbühne vertreten.

Desweiteren nahm der Chor in den letzten Jahren an zwei Chorwettbewerben des Schulamtsbereiches (in Suhl und Arnstadt) und seit 2013 am Projekt "Zukunftsmusik" erfolgreich teil.

Gemeinsame Konzerte veranstaltete der Chor u. a. im Herbst 2018 mit dem Chor des Musikgymnasiums Belvedere in Weimar und im November 2019 mit dem Psycho-Chor Jena im Fridericianum Rudolstadt.

Die Fortführung dieser langjährigen sängerischen Tradition ist Anliegen und fester Bestandteil der musischen Erziehung an unserer Schule.

Trotz "Corona-Zwangspause" konnte der Chor im Frühjahr 2020 auch mit virtuellen Projekten ( Der Chor bei YouTube) überzeugen und weiter an einem neuen Album arbeiten, welches im Dezember 2020 unter dem Namen "Signale" erschienen ist.

Bereits kurz nach der Veröffentlichung des letzten Albums "RESONANZ" 2019 begann die Suche nach neuen Songs - fündig wurden die SängerInnen des Chores des Gymnasiums Fridericianum vor allem bei jungen deutschen Singer/Songwritern, wie KLAN, Fabian Haupt und etablierten Künstlern, wie Alice Merton, Joris und Clueso.

Der titelgebende Song "Signal" von JORIS steht auch in diesen für Chören schwierigen und fragilen Zeiten für Aufbruch, Optimismus und die Verwirklichung der eigenen Träume. Der Chor möchte Ende 2020 auf seinem neuen Album CD "SIGNALE" eben solche senden und fragt: "Kann uns irgendjemand hören?". Mehrere Songs thematisieren das Erwachsenwerden und Sich-Lösen vom Elternhaus und von der Schulzeit - vor allem in den Songs "We do anyway", "Mama" und "Strand". Drei Sololieder besonders begabter Choristinnen runden emotional das achte Album des Chores seit 2003 ab.

In der im Januar 2021 verhängten erneuten Zwangspause entstanden im Home-Office bereits wieder neue Arrangements, die in mehreren virtuellen Aufnahmeperioden zu einem weiteren Album im Frühjahr 2022 geführt haben. Live konnten diese neuen Songs bereits bei den ersten vorsichtigen Live-Konzerten des Chores im Juli 2021 aufgeführt werden und erfuhren eine sehr positive Resonanz.

Im Herbst 2021 konnte der Chor wiederholt bei der

Am 28.04. 2022 veröffentlichte der Chor nach einer anstrengenden Probenphase (mit "Coronaeinschränkungen") sein neues Album "Wir sind nicht allein" mit einem Releasekonzert wiederholt im Theater Rudolstadt. Viele Ehemalige waren extra für dieses Konzert angereist und wurden wieder Teil der Chorgemeinschaft. Auch beim Konzert zum Altstadtfest 2022 waren wieder viele Ehemalige vertreten.

Das Chorlager im Herbst 2022 fand wieder ohne größere Einschränkungen statt - der Chor stand vor einer Neuformierung. Neben mehreren neuen Stücken galt es, die Chorgemeinschaft nach den "Coronajahren" zu stärken und neu aufzubauen, denn 2023 stehen viele neue, aber auch altbekannte lukrative Herausforderungen an ...

Text: U. Naumann, V. Haupt | 11/2010 | überarbeitet & ergänzt: 07/2014, 10/2016, 02/2017, 09/2017, 05/2019, 11/2019, 07/2020, 11/2020, 09/2021, 12/2021 & 03/2023